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Gemeinschaftsschulen, G 9 und Grundschulempfehlung - FDP legt Vorschlag für "Schulfrieden" vor

Rund eineinhalb Jahre vor den kommenden Landtagswahlen wird ein sogenannter "Schulfrieden" wahrscheinlicher.

Nachdem Vertreter der CDU bereits kürzlich verkündeten, das man zumindest die bestehenden grün-roten Gemeinschaftsschulen erhalten wolle und bei einem Regierungswechsel auch nur an die Einführung einer nicht-bindenden Grundschulempfehlung denke, hat jetzt auch die Landes-FDP ihren Kurs teilweise geändert – und einen Diskussions-Vorschlag in die Debatte geworfen.

Verlässlich für Schüler, Lehrer, Schulleiter, Schulträger und Eltern soll die Zukunft in baden-württembergischen Klassenzimmern sein – so meint die FDP. Und das auch nach einem möglicherweise anstehenden Regierungswechsel. Konkret bedeute dies, dass ideologisch begründete Pendelumschläge unterblieben. Stattdessen brauche es gesicherte Planbarkeit. Weder ein konservatives „Roll Back" soll es geben, ebenso wenig aber auch die Durchsetzung idelogischer Bildungsüberzeugungen um jeden Preis und gegen Widerstände.

Statt dessen – so die FDP in ihrem aktuellen Vorschlag - solle zukünftig der Status Quo erst gesichert und letztlich vor Ort entschieden werden, was wo am besten sei - so Dr. Timm Kern, Bildungspolitischer Sprecher. Nichts solle zunächst verändert oder zurückgefahren werden. Letzlich müssten aber dann die verantwortlichen vor Ort entscheiden, was jeweils langfristig die beste Lösung für verschiedene Fragen sei.

Mehr Landesmittel, die dann auch sicher benötigt würden – wenn beispielsweise die grün-rote Abschaffung der verpflichtende Grundschulempfehlung bleiben und deren Folgewirkungen geglättet werden sollen: Höheren Sitzenbleiberquoten will man durch mehr Stellen für Elternberatungbegegnen. Aufnehmende Schulen sollen mehr Stützkurse für schwache Schüler anbieten. Aber: der FDP-Vorschlag will auch, dass über eine feste Wiedereinführung der Grundschulempfehlung nachgedacht, wenn sich die Quote der Durchfaller bis 2017 nicht mindere.

Zweiter Streitpunkt: die unter Grün-Rot forcierte Umwandlung des dreigliedrigen Schulsystem hin zur Zweigleisigkeit - und vor allem zur Gemeinschaftsschule. Die bestehenden Gemeinschaftsschulen sollen bleiben. Der FDP-Entwurf sieht aber vor, dass letztlich die Verantwortlichen Vor Ort entscheiden können, welche Schulformen und Züge sie wollen und für angebracht halten.

Dritter Streitpunkt: die Lehrerstellenzahl und die Mittel, die den Schulen zur Verfügung gestellt werden. Hier soll eine objektive "Rucksackpolitik" helfen. Jeder Schüler nehme dadurch sozusagen da ihm Pro Kopf zustehende Geld an seine Schule mit. So sei sichergestellt, dass die Politik keine ideologischen Finanzierungen mehr vornehme uund Schultypen benachteilige.

Vierter Streitpunkt: Auch die von vielerorts von Eltern und Lehrern geforderte Rückkehr von G9 zu G8-Zügen an Gymnasien soll vor Ort von den Schulen entschieden werden. Gemeinschaftsschulen sollen hingegen auf eine Oberstufe generell verzichten, Privatschulen besser gefördert werden. Zudem soll es neben den Ganztagesschulen auch andere Betreuungsformen geben. Die FDP will zudem - trotz aller Inklusionsbestrebungen - auch die Sonderschulen erhalten.

Indessen mahnte auch der Landeselternbeirat verlässliche, "überparteiliche Rahmenbedingungen jenseits der politischen Großwetterlage" an. Auch Handwerk und Arbeitgeber forderten die Parteien auf. Ihre inhaltlichen Differenzen zu überwinden. Kultusminister Andreas Stoch, SPD, begrüßte den "Gesinnungswandel" der Liberalen. CDU-Chef Strobl verwies hingegen auf den 2012 angebotenen "Pakt zum Ausbau der Ganztagesschulen". Dieses Angebot sei bisher ohne Resonanz  geblieben.


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