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Vermächtnis: Die Kohl-Protokolle
Es geht um nichts weniger als ein historisches Vermächtnis: In 630 Stunden hat Helmut Kohl seine Lebenserinnerungen zu Protokoll gegeben. Sein Gesprächspartner: der Historiker, Journalist und Autor Heribert Schwan, den Helmut Kohl als Ghostwriter seiner Memoiren ausgewählt hatte. Drei Bände der Erinnerungen des Kanzlers sind erschienen, dann endete die Zusammenarbeit jäh. Zuletzt ist auf öffentlicher Bühne ein Kampf um die »Deutungshoheit über ein politisches Leben« (Berliner Zeitung) entbrannt: Wie ist Helmut Kohls Wirken zu verstehen? Was ist wahr, was ist verzerrt am Bild dieses Jahrhundertpolitikers? Durch wen erfahren wir, wie er dachte, taktierte, handelte? Am besten durch den Altkanzler selbst, ungefiltert, in seinen eigenen Worten - anhand der »Kohl-Protokolle«. Erstmals werden sie hier der Öffentlichkeit vorgelegt.
Im Mittelteil des Buches stellt Tilman Jens Helmut Kohls Handeln und Haltung thematisch gegliedert dar. Den Rahmen bildet jedoch Kohls Interviewpartner Heribert Schwan. Er beschreibt zunächst seinen Zugang zu Kohl, seine mit ihm und schließlich das Zerwürfnis mit dem Ex-Kanzler. Dabei ist Schwan meist sehr ausgewogen. Aus seinem Schreiben wird klar, dass er Schwan kein verbitterter Kohlhasser geworden ist.
Schwan und Jens verschweigen auch die weit zurückliegenden Ereignisse nicht, die einen ganz anderen als den heutigen Kohl zeigen. Kohl konnte warmherzig und großzügig sein, ging bereitwillig mit materiellen wie ideellen Zuwendungen in Vorleistung, erwartete dabei aber eine dankende Anbindung der Bedachten und irgendwann auch eine Gegenleistung. Dies aber nicht nur zum eigenen Vorteil, sondern auch zu dem des Landes.
Das Buch wirft ebenso viele Fragen zu Kphl auf wie es Antworten gibt. Es fördert mutmaßliche Widersprüche zutage, will diese aber nicht sofort auflösen.