Ex-Nato-General: 100.000 Soldaten gegen den IS nötig
Der frühere Nato-General Egon Ramms hält einen militärischen Erfolg gegen den so genannten Islamischen Staat nur bei einem massiven Einsatz von Bodentrupen für möglich. "Die Luftangriffe müssen mit Landstreitkräften ergänzt werden, um in Syrien den IS von West nach Ost zu bekämpfen. " Außerdem müssten für eine Lösung in Syrien die Vereinten Nationen mithelfen, nicht die Nato.
Danach müsse "im Sinne präventiver Politik der Wiederaufbau, die Funktion der Zivilgesellschaft sichergestellt werden", sagte Ramms der in Düsseldorf erscheinenden Rheinischen Post. "Nur für den ersten Teil und maximal für eine Übergangsphase braucht man mehr als 100.000 Soldaten".
Der frühere Vier-Sterne-General hält zudem eine Lösung in Syrien nur mit Hilfe der Vereinten Nationen für möglich. "Das ist keine Frage für die Nato, sondern für den UN-Sicherheitsrat. Dort brauchen wir einen geschlossenen Auftrag ohne ein ,Veto' eines der ständigen Mitglieder." Dazu müsse der Westen aber auch Russland ins Boot holen, so Ramms.
Für den Abschuss eines russischen Kampfjets durch türkische Piloten zeigte Ramms Verständnis. "Nato-Staaten wie in diesem Falle die Türkei können bei solchen Grenzverletzung nicht immer nur drohen. Irgendwann werden Drohungen Taten folgen, sonst wird man unglaubwürdig", sagte Ramms. Die Türkei habe in diesem Jahr Russland schon mehrfach derartige Grenzverletzungen nachgewiesen und noch vor wenigen Wochen den russischen Botschafter bei einer solchen Grenzverletzung einbestellt.