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Video-Plattform: Kurswechsel bei Live-Leak - Keine Mord-Videos mehr von IS-Islamisten

Der Videoplattform-Anbieter Live-Leak wird auf seinem Internet-Portal keine Mord-Videos der Islamistengruppe IS mehr veröffentlichen. Bisher war Live-Leak dafür bekannt, die von Nutzern hochgeladenen Videos kaum zu zensieren. Das Video, auf dem die grausame Enthauptung des entführten amerikanischen Reporters James Foley in aller Ausführlichkeit zu sehen ist, war am 19. August 2014 von Live-Leak zunächst noch unzensiert veröffentlicht worden. Das menschenverachtende Video war von IS-Islamisten produziert worden.

Live-Leak hatte seine Veröffentlichungspolitik geändert, nachdem nun ein weiteres Video mit der Ermordung des US-amerikanischen Journalisten Steven Sotloff durch IS-Islamisten auf die Videoplattform gestellt worden war: 

"Das ist das erste Mal, dass wir jemals die Entscheidung getroffen haben, Material aus politischen Gründen zu zensieren" schreibt Live-Leak in einer Stellungnahme. Das solle einen Eindruck vermitteln, wie sehr die Videoplattform von dieser Entscheidung überzeugt sei: "Wir möchten nicht, dass man auf uns wie auf einer billigen Geige spielt."

Es gäbe, so das Online-Portal, einen Unterschied, ob man [in einem Video] zeige, was passiert, oder ob man für etwas werbe: "Diese Videos sind im Irak gedreht und bearbeitet, und dann an Westliche Medien verteilt worden." Sie hätten das Ziel, für die Botschaft der IS-Islamisten direkt im Westen zu werben. Es seien, so Live-Leak, professionell produzierte Werbevideos, und man sehe die sehr realistische Gefahr, dass die IS in naher Zukunft weitere Videos dieser Art veröffentlichen. An deren Verbreitung wolle die Online-Plattform nicht beteiligt sein.

Trotzdem wolle man weiterhin Veröffentlichungen erlauben, welche die Realität im Mittleren Osten zeige, so Live-Leak: "Wir wissen, dass es Leute gibt, die in dieser Region leben, und die immer wieder auf Live-Leaks veröffentlichen, um solche Grausamkeiten zu dokumentieren, weil sie der Welt zeigen wollen, was sie durchmachen müssen. Und wir wollen diese Leute nicht aufgeben. Was wir aber nicht mehr erlauben, sind Videos, wie das über James Foley." 


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