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Berlin/München

Foto: Klarner Medien
Polizei sammelt Handy-Videos vom Tatort in München - Bundessicherheitskabinett berät tödliche Schießerei

Nach den Schüssen in München mit mindestens 10 Toten kommt heute in Berlin das Bundessicherheitskabinett zusammen. Man wolle alle verfügbaren Informationen zusammentragen und bewerten. Unterdessen sammelt die Münchner Polizei Handy-Videos vom Tatort und der Umgebung, sie hat eine Upload-Seite eingerichtet. Die Stadt München ist am Morgen einigermaßen zur Normalität zurückgekehrt, der öffentliche Personennahverkehr fährt wieder. Das Olympia-Einkaufszentrum, Schauplatz der Schüsse, bleibt jedoch geschlossen. Auch Polizei aus Baden-Württemberg unterstützte die bayerischen Beamten.

Noch ist unklar, ob es sich bei der Tat um einen Anschlag oder einen Amoklauf gehandelt hat. Unter den Toten sind Jugendliche, unter den über 20 Verletzten auch Kinder. Der mutmaßliche Täter hatte laut Polizei die deutsche und die iranische Staatsbürgerschaft. Er hat sich nach der Tat offenbar selbst getötet. Zunächst war die Polizei von drei Tätern ausgegangen, darauf deuteten Zeugenaussagen hin.

Kanzleramtsminister Altmaier sprach von einem "menschenverachtenden, grausamen Anschlag". "Unsere Gedanken sind bei den Opfern des Anschlages, bei ihren Familienangehörigen und auch bei den Polizisten, die unsere Freiheit und Sicherheit verteidigen", sagte Peter Altmaier im ZDF heute journal.

Bundeskanzlerin Angela Merkel werde fortlaufend unterrichtet. Am Samstag werde im Bundessicherheitskabinett die Lage erörtert, so Altmaier.

"Wir können leider nicht ausschließen, dass es auch terroristische Bezüge gibt. Wir können sie nicht bestätigen. Aber wir ermitteln auch in diese Richtung", ergänzte Altmaier im Interview mit den Tagesthemen im Ersten am späten Freitagabend. "Und weil es so ist, haben wir zwischen Bund und Ländern, vor allen Dingen in Absprachen mit der bayerischen Polizei, alles in die Werke gesetzt, um weiteren Schaden, weitere Verluste zu verhindern."

Zweiter Anschlag innerhalb weniger Tage

Nach der grausamen Attacke von Würzburg vor wenigen Tagen sei dies bereits der zweite Anschlag innerhalb kürzer Zeit. "Das, was wir in heute in München erlebt haben, fordert uns. Wir sind entschlossen, alles zu tun, damit Terror und menschenverachtende Gewalt keine Chance in Deutschland haben", unterstrich der Minister. "Jeder einzelne Tote, jedes einzelne Opfer ist einer zu viel." Deshalb geben man den Sicherheitskräften die Rückendeckung, die sie bräuchten.

Am Freitag gegen 17.50 Uhr riefen mehrere Zeugen bei der Polizei an und meldeten eine Schießerei im Bereich der Hanauer Straße in der Umgebung des Olympia Einkaufszentrums in Moosach. Aufgrund von Zeugenaussagen musste in der Anfangsphase von bis zu drei verschiedenen Personen mit Schusswaffen ausgegangen werden.

Die Polizei war mit über 2.300 Einsatzkräften im Einsatz. Darunter alle verfügbaren Kräfte des Polizeipräsidiums München, Spezialeinheiten aus Bayern, Baden-Württemberg, und Hessen sowie die GSG 9 der Bundespolizei und die Cobra aus Österreich. Weitere Kräfte der Bundespolizei, die Bayerische Bereitschaftspolizei incl. der Hubschrauberstaffel, das BLKA und die Präsidien Oberbayern Nord und Süd waren auch im Einsatz eingebunden.

Am Tatort arbeitet die Spurensicherung mit umfangreichen Maßnahmen und die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen zum Tatablauf aufgenommen.

Zehn tote Personen sind momentan bekannt. Darunter befindet sich ein 18-jähriger Deutsch-Iraner aus München, der im Rahmen der Fahndung im Olympiapark gegen 20.30 Uhr aufgefunden wurde. Er hat sich nach derzeitigem Ermittlungsstand selbst getötet. Mit hoher Wahrscheinlichkeit handelt es sich nach Zeugenaussagen und Hinweisen aus Videos um den Täter.

Es gibt momentan keine Hinweise auf weitere Tatbeteiligte. Der Hintergrund und ein Motiv der Taten sind noch nicht gesichert.

21 Transporte von Verletzten wurden vom Münchner Rettungsdienst erbracht und fünf Personen wurden mit privaten Fahrzeugen zu Notaufnahmen transportiert. Drei Schwerverletzte und 13 Leichtverletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt. Weitere leichtverletzte Opfer haben sich selbständig zur medizinischen Behandlung begeben.

Kurz nach den Ereignissen in Moosach wurden der Polizei auch weitere Schussabgaben und sogar mögliche Geiselnahmen aus dem Stadtbereich gemeldet, die sich aber nicht bestätigten.

Auch vom Flughafen München wurde ein Einsatz gemeldet. Ein Zusammenhang mit den Ereignissen im Stadtgebiet hat sich nicht bestätigt.

Der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel wurde eingestellt und ab 01.00 Uhr wieder freigegeben. 
Verschiedene Veranstaltungen im Stadtgebiet wurden abgebrochen. Ca. 100 Personen haben im Polizeipräsidium Schutz gesucht.

Foto-, Video- oder Audioaufnahmen vom Ereignisort bzw. aus der weiträumigen Umgebung des Olympiaeinkaufzentrums, die ab dem 22.07.2016, 17:30 Uhr gemacht wurden, können über ein Upload-Formular der Polizei zur Verfügung gestellt werden:

https://medienupload-portal01.polizei.bayern.de/


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