München erlebt blutigen Abend im Ausnahmezustand
Nach Berichten über Schüsse am Olympia-Einkaufszentrum lief in München ein Großeinsatz. Zeugenberichte deuten auf drei Täter hin, offenbar aber war ein 18-Jähriger Deutsch-Iraner der Alleintäter, er soll sich anschließend selbst getötet haben. Die Tat forderte mindestens sechs Tote. Berichte über weitere Schüsse in der Innenstadt waren offenbar ein Fehlalarm. Der öffentliche Nahverkehr in München war eingestellt worden. Der Hauptbahnhof wurde geräumt. Autofahrer sollten von den Autobahnen um München abfahren. Ministerpräsident Seehofer hielt in der Staatskanzlei eine Krisensitzung ab.
In der Münchner Innenstadt herrschte wegen der Fahndung Ausnahmezustand: Der Nahverkehr fuhr nicht mehr, Taxifahrer sollten keine Einsteiger mitnehmen, Geschäfte waren zu. Die Polizei sprach von einer Sonderlage, ein Terroranschlag war nicht ausgeschlossen. Internetuser sollten keine Fotos vom Polizeieinsatz verbreiten, um - wie es hieß - den Tätern nicht zu helfen.
Gegen 17.50 Uhr riefen Zeugen die Polizei und meldeten eine Schießerei im Bereich der Hanauer Straße, die sich dann weiter in die Riesstraße und in das Olympia Einkaufszentrum verlagerte.
Zeugen meldeten drei verschiedene Personen mit Schusswaffen. Über Art und Anzahl von Opfern lägen momentan noch keine gesicherten Erkenntnisse vor, so die Polizei. Die Polizei sei mit allen verfügbaren Einsatzkräften mit Unterstützung von Spezialeinheiten, der Bundespolizei und benachbarten Präsidien im Einsatz. Zunächst konnten noch keine Täter festgenommen werden.
Die Fahndung nach ihnen lief mit Hochdruck. Aufgrund der noch unklaren Situation bat die Polizei alle Personen im Stadtgebiet zu Hause zu bleiben bzw. in nahen Gebäuden Schutz zu suchen. Der Betrieb der öffentlichen Verkehrsmittel wurde eingestellt.
Die Sondereinheit GSG9 flog nach München, um die Polizeibeamten, die aus dem gesamten Freistaat zusammen gezogen wurden, zu unterstützen.
Das Olympia-Einkaufszentrum bleibt am Samstag geschlossen, ansonsten ist wieder einigermaßen Normalität eingekehrt in München. Viele Fragen aber bleiben.