BWeins - Am Puls des Landes

Am Puls des Landes

Landtag in Stuttgart Plenarsitzung im Landtag Neues Schloss in Stuttgart Schlossplatz in Stuttgart

>> BWeins-Sendung in der Mediathek

Gundelfingen

Foto: RTF.1
Steinhagel aus sicherer Entfernung

Wer von Hayingen nach Münsingen fahren möchte, der muss sich zur Zeit einen anderen Weg suchen als die Ortsdurchfahrt Gundelfingen. Denn diese ist aktuell für den Verkehr gesperrt. Der Grund: Zwischen der Ortsbebauung „Wittstaig“ und der Matthias-Erzberger-Straße sind Felsberäumarbeiten im Gange, bei denen Gesteinsmaterial auf die Straße stürzt.

"Bis hier hin und nicht weiter" lautet derzeit das Motto auf der Kreisstraße in Richtung Münsingen. Der Grund wird schnell sichtbar, wenn man die dortige Absperrung erst einmal passiert hat.

Mehrere Felsbrocken liegen hier auf der Straße. Doch diese sind keinesfalls zufällig den Hang hinunter gestürzt. Das Gestein, das ansonsten für unerwartete Steinschläge sorgen könnte, wird kontrolliert vom Hang abgelassen. Eine Spezialfirma ist mit dieser nicht ganz ungefährlichen Arbeit beauftragt.

"Dafür haben sie ein 2-m-Hebeleisen. Das heißt – man hört es auch teilweise – die Firma setzt das Hebeleisen an und versucht, diese Felskomplexe zu lösen. Was sich lösen lässt, wird gelöst. Was nicht gelöst wird bleibt im Hang und ist fest verbunden mit dem Untergrund" erläutert der Leiter des Kreis-Straßenbauamtes, Tobias Halm.

Die Felsbrocken, die dadurch den Abhang hinunter rasen und auf die Straße oder darüber hinaus in die benachbarten Wiesenflächen fallen können mehrere Hundert Kilogramm und teilweise sogar über eine Tonne schwer sein. Allein ein fußballgroßer Stein wiegt ungefähr 15 Kilogramm. Dazu kommt die Geschwindigkeit, die die Felsbrocken durch den steilen Hang aufnehmen.

"Wir stehen hier vor der Herausforderung – wie so oft an anderen Steigen auch – dass wir einen Höhenunterschied haben. Wir haben ein Straßenniveau und oberhalb – jetzt in dem Fall – die Burg Hohengundelfingen mit knapp 110 Metern über unserem Straßenfahrbahnniveau. Dazu kommt eine Böschung mit fast 60 bis 70 Grad. Die Gefahr besteht bei Felskomplexen, die sich daraus lösen und Geschwindigkeit aufnehmen, dass diese auch die Verkehrsteilnehmenden in Mitleidenschaft ziehen" berichtet Halm.

Damit auch die Straße und die Umgebung durch die Felsen nicht in Mitleidenschaft gezogen wird, ist hier zur Dämpfung während der Arbeit Schutt und Stroh ausgelegt.

Die Arbeiten wurden während der Begehung pausiert, das abgehende Gesteinsmaterial durften wir nur aus der Ferne beobachten. Verletzt hat sich hier bisher niemand, auch keiner der Mitarbeiter.

Dass die Steinschlaggefahr ausgerechnet auf der Schwäbischen Alb höher ist als anderswo, hängt mit der Art des Gesteins zusammen.

"Wir haben hier den Kalkstein. Das Kohlendioxid in der Luft zusammen mit Wasser verursacht eventuell Kohlensäure, die in das Gestein eindringt. Dadurch bilden sich Verkarstungen, in die das Wasser dann eindringen kann. Im Winter gefriert dieses Wasser, das Wasser dehnt sich aus und es kommt zu Sprengungen" so Halm.

Bis die Felskulisse beräumt ist dauert es noch bis zum 7. November. Dann soll die Straße wieder frei gegeben werden.

Gleichzeitig laufen bereits die Vorbereitungen für den Bau eines Hochenergiezauns, der dann im nächsten Jahr angebracht werden soll.


Nachrichten aus Bundesland und Landeshauptstadt

Foto: RTF.1
„Falscher Marmor und glühende Sterne“ Etwas über 100 Jahre ist es her, dass der Niederländer Theo van Doesburg den Begriff Konkrete Kunst für einen Kunstform einführte, die im Idealfall auf mathematisch-geometrischen Grundlagen beruht. Dass diese Kunstform mit der Zeit keinesfalls in die Jahre gekommen ist, will das Kunstmuseum Reutlingen konkret gerade zeigen. Dort läuft aktuell die Ausstellung „Falscher Marmor und glühende Sterne“.
Foto: SWR/Tom Oettle
Radio-Legende Matthias Holtmann ist tot Der Südwesten verliert eine seiner bekanntesten Radiostimmen: Matthias Holtmann ist im Alter von 75 Jahren in Esslingen gestorben. Der Kult-Moderator war auf SDR3, SWR3 und SWR1 zu hören. Auch im TV war er mit seiner schlagfertigen Art im Einsatz, zuvor am LTT in Tübingen und als Musiker.
Foto: RTF.1
Zwölfmal Landessieg für den Handwerksnachwuchs Zwölf Nachwuchskräfte aus dem Kammerbezirk der Handwerkskammer Reutlingen wurden am Wochenende als Landessieger der Deutschen Meisterschaft im Handwerk ausgezeichnet.

Werbung:

Weitere Meldungen