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Bad Urach / Dettingen

Foto: RTF.1
Wie geht es dem Wald?

Zusammen mit dem Bad Uracher Revierförster Ulrich Meyer und dem Forstamtsleiter des Kreisforstamtes Reutlingen, Matthias Kiess, haben wir uns im Bereich Eichhalde zwischen Dettingen und Bad Urach die aktuelle Situation im Wald einmal genauer angesehen. Denn auch wenn es in diesem Jahr viel Regen gab, lindert das nicht die Schäden aus den vergangenen heißen und trockenen Jahren.

Von 1961 bis 2020 gab es in Trochtelfingen einen durchschnittlichen Temperaturanstieg von 3 Grad. Das Schaubild, das uns der Forstamtsleiter des Kreisforstamtes Reutlingen, Matthias Kiess, zeigt, ist nur ein Beispiel für die klimatischen Veränderungen in unserer Region. Die trockenen, heißen Sommer, die es mittlerweile immer öfter bei uns gibt, sorgen für extremen Trockenstress im Wald. Zwar sieht der Wald auf den ersten Blick grün und gesund aus, doch wer näher hinschaut, sieht die Schäden – auch hier im Bereich Eichhalde zwischen Dettingen und Bad Urach.

„Dieses Jahr hatten wir sehr viel Starkregen. Es ist in Ordnung, es trägt zur Entspannung bei, es trägt zur Grundwasserbildung bei, aber die in den letzten Jahren aufgelaufen Schäden wegen Trockenheit und Hitze, die sind angelegt", erklärt Revierförster Meyer.

Bei einem feuchten Sommer wie in diesem Jahr sprießt aber vor allem eines: Pilze. Und die sind nicht immer förderlich. „Wir haben jetzt insbesondere was die Esche betrifft das Problem, dass sie eben durch die Pilzinfektion mit dem falschen weißen Stengelbecherchen wirklich flächig absterben. Also das geht in Richtung Totalschaden", so Meyer. Der Revierförster hofft auf einzelne Resistenzen, so dass wenigstens ein paar Eschen überleben und den Fortbestand sichern.

Ein anderes Thema, das sich durch die heißen und trockenen Sommer auch bei uns in der Region weiter ausbreitet ist die Brandgefahr.

„Also ich bin jetzt hier seit 35 Jahren tätig, früher war Waldbrand absolut kein Thema. In letzter Zeit kommt es immer wieder vor. Erst jetzt im April auf der Markung Bad Urach, als zwei Hektar Laubwald praktisch abgebrannt sind", erklärt Meyer.

Vom 1. März bis zum 31. Oktober gibt es deshalb ein striktes Rauchverbot im Wald. Auch Grillstellen werden vermehrt gesperrt. In Zukunft könnten noch strengere Maßnahmen dazu kommen, erklärt Meyer.

Um die Baumbestände zu sichern und zu schützen, setzten die Verantwortlichen auf die sogenannte Naturverjüngung. Das bedeutet: der Waldbestand soll sich auf natürliche Art und Weise ausbreiten.

„Wir wollen vielleicht noch ein bisschen mehr auf Mischung achten. Also wenn man dann diese Naturverjüngungsbestände, wenn sie in die Pflegephase hineinwachsen, vielleicht ein bisschen beeinflussen, dass wir mit Baumarten weiterkommen, die wir vielleicht nicht so in dem Maße beachtet haben", so Meyer.

Zum Beispiel die Eiche. Sie soll sich künftig weiter ausbreiten dürfen, da sie robuster scheint und mit ihren Wurzeln auch Wasser aus tieferen Bodenschichten fördern kann.


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