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Tübingen

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Landschaft für das Leben - wie gegen Flächenversiegelung vorgehen?

In Tübingen wird Platz für neue Wohnungen benötigt, auch Porsche soll eine Fläche in der Universitätsstadt vielleicht bald für sich beanspruchen können - doch die Versiegelung der Landschaft schadet unter anderem der Artenvielfalt. Welche Auswirkungen hat der Flächenverbrauch, und welche Wege gibt es aus dem Konflikt? Darum ging es bei der Veranstaltung „Landschaft für das Leben“.

4,8 ha - das ist die Fläche, die hier mit Fähnchen abgesteckt wurde. Die Fähnchen wurden unter anderem von Mitgliedern des Bürgerprojekts Zukunft Tübingen nahe der Bahnhaltestelle Lustnau aufgestellt. Damit wollten sie nämlich bei der heutigen Veranstaltung „Landschaft für das Leben" auf die Größe eines Problems aufmerksam machen: "4,8 ha - das ist die Fläche, die in Baden-Württemberg an jedem einzelnen Tag zugebaut wird", erklärt Albrecht Müller vom Bürgerprojekt Zukunft Tübingen.

Der Flächenverbrauch richte aber auch einen Schaden in vielen Bereichen an. So leide das Grundwasser darunter, ebenso die Artenvielfalt. Doch auf der anderen Seite werde Fläche eben benötigt, beispielsweise für Wohnungen. So entstehe aber eine Zwickmühle. Einerseits brauche es Wohnraum - andererseits brauche es die Landschaft.

Es gebe allerdings viele leerstehende Wohnungen, so Müller – nur würden die sich dort befinden, wo es nicht genug Arbeitsplätze gebe. Aber eben deshalb müssten an solchen Orten Arbeitsplätze geschaffen werden. Und natürlich sei das nicht einfach und gehe nichtt von heute auf morgen, so Müller. Man brauche ein größeres Konzept.

Zum Beispiel sei in Saarbrücken die Arbeitslosigkeit hoch - dort gebe es aber auch ein Institut für Künstliche Intelligenz.  "Wenn wir die KI ausbauen, dann können wir es in Kooperation mit Saarbrücken machen", schlägt er vor.

Auch die geplante Batteriefabrik von Porsche sollte dorthin, wo eine hohe Arbeitslosigkeit herrsche, zum Beispiel in den Osten Deutschlands. Dort gebe es auch Industriegelände, das brach liege, auf das aber Fabriken gestellt werden könnten.

Das würde man aber auch in Tübingen so machen, so der Oberbürgermeister. "Wir in Tübingen bauen fast ausschließlich auf Industriebrachen und stocken diese auf." Außerdem zeige die Erfahrung, dass man der Industrie nicht vorschreiben kann, wo sie hingehen solle. "Und dort, wo es keine Infrastruktur, keine Arbeitsplätze, keine ausgebildeten Menschen gibt, da kann man solche Fabriken nicht ansiedeln." Er sei aber auch völig dabei, dass erstmal vorhandene Flächen wieder genutzt werden müssen - und das sei genau die Politik, die in Tübingen betrieben werde.

Müller hofft indes, dass er, gemeinsam mit Parents for Future, dem BUND und NABU, den Gemeinderat Stück für Stück von einer Lösung überzeugen kann, die eine WIN WIN Situation für Ökologie und soziale Fragen sei.


Nachrichten aus Bundesland und Landeshauptstadt

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