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Ofterdingen

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Demonstration gegen Ausbau der B27

Am Sonntag haben Menschen in ganz Deutschland gegen veraltete Straßenbauprojekte und für eine Verkehrswende demonstriert. Auch hier in der Region beteiligten sich mehrere Bündnisse, darunter das Bündnis nachhaltige Mobilität Steinlachtal, an der bundesweiten Aktion. Sie kritisierten den geplanten Ausbau der B27 zwischen Nehren und Bodelshausen.

Das schlechte Wetter hielt die Fahrradfahrer am Sonntag nicht davon ab, sich gegen den geplanten Ausbau der B27 zwischen Bodelshausen und Nehren einzusetzen. Von Tübingen aus sind sie über die Bundesstraße nach Ofterdingen gefahren, um für eine Verkehrswende und den Schutz der Natur zu demonstrieren. Denn gerade die Natur ist durch die Verkehrspläne gefährdet.

So erzählt Alexander Ott vom Bündnis nachhaltige Mobilität Steinlachtal, dass es hier eines der am höchst schützenswertesten Gebiete gebe. "Hier leben bestimmte Arten, die europaweit geschützt sind und die auf der roten Liste stehen." Und diese Arten könnten nicht einfach umgesiedelt werden, so Ott, durch den Bau der Trasse sei mit einem vermehrten Sterben der Tiere zu rechnen. "Aber dass der Mensch Auto fahren muss, wird hier einfach höher gewichtet."

Und als die Pläne gemacht wurden, stand das Auto möglicherweise noch an oberster Stelle. Denn die Pläne stammen aus den 90er Jahren. Inzwischen ist der Naturschutz allerdings stärker ins Bewusstsein gerückt. Deshalb forderten die Teilnehmer der bundesweiten Aktion auch, solche veralteten Straßenbauprojekte zu überprüfen. "Es wurde nie in Frage gestellt, ob es andere oder bessere Alternativen gibt. Und das ist das, was wir kritisieren: vor 30 Jahren wurden Entscheidungen getroffen, was hier zu sein hätte, und wir sagen: wir sind heute 30 Jahre weiter, man muss heuute überlegen: was brauch ich, was soll sein."

Zum Beispiel müsse die Regionalstadtbahn miteinbezogen werden. Auch die Verkehrsprognosen müssten berücksichtigt werden: die würden nämlich dahin gehen, dass es ab 2040 weniger motorisierten Individualverkehr geben werde. Und der Ausbau wäre erst mitte der 30er Jahre fertig, das würde bedeuten, die Straße würde nur noch vier oder fünf Jahre dem gesteigerten Bedarf entsprechen und danach wäre sie zu groß, so Ott.

Aber ohne den Ausbau der Bundesstraße bliebe die stark befahrene Ortsdurchfahrt Ofterdingen ein Problem. Aber auch die könne man verbessern, ohne so viel Natur zerstören zu müssen, meint Ott. Ein Verkehrsexperte habe sich das Problem angeschaut und seine Diagnose lautete: Die Hauptstauursache sei nicht die Verengung von 4 auf 2 Spuren, sondern die Ampeln auf der Ortsdurchfahrt. "Man könnte einfach die Ampeln reduzieren und durch Kreisverkehre ersetzen. Ein generelles Tempo 30 würde den Verkehr verlangsamen, was zwar dazu führen würde, dass man langsam durch den Ort fahren würde, aber sich kein Stau mehr bilden würde, wenn er fließt. Das bedeute dann auch weniger Lärmbelastung und weniger Schadstoffe."

Das Verfahren für den Ausbau befindet sich derzeit im Planfeststellungsverfahren. Für Alexander Ott und die anderen Teilnehmer geht der Kampf aber weiter: denn es müsse ein Weg gefunden werden, Ökonomie und Ökologie in Einklang zu bringen, so Ott abschließend.


Nachrichten aus Bundesland und Landeshauptstadt

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