Kretschmann und Lucha zu weiteren Strategien in der Corona-Pandemie
Seit Montag ist für das ganze Land Pandemiestufe 3 und damit die höchste
beschlossene Stufe ausgerufen worden. Doch was kommt eigentlich danach?
Ministerpräsident Kretschmann und Gesundheitsminister Lucha sprachen
heute bei der Regierungspressekonferenz in Stuttgart über mögliche weitere
Maßnahmen, aber auch über Themen wie Vor- und Nachteile des Föderalismus
in Deutschland in Pandemie-Zeiten.
Erst jetzt wird uns bewusst, dass es uns in den Sommermonaten verhältnismäßig gutging. Nun steigen – wie von Ministerpräsident Kretschmann und Gesundheitsminister Lucha befürchtet – die Infektionszahlen wieder exponentiell.
Landesweit gelten seit Montag die Maßnahmen der Pandemiestufe 3, die unter anderem das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes ausweitet. Was kommt, wenn die Zahlen weiter ansteigen, werde man dann sehen, so Kretschmann. Einen Lockdown will er vermeiden, ausschließen kann er ihn aber nicht. Der könne nämlich kommen, wenn das völlig aus dem Ruder laufe, warnt er. Das müsse allen klar sein. Deshalb appelliere er an alle, sich diszipliniert zu verhalten.
Das umfangreiche Testangebot wolle man auch weiterhin hochhalten, betont Gesundheitsminister Lucha. Auf die erreichten Erfolge in diesem Bereich wolle man sich aber nicht ausruhen, ganz im Gegenteil. So habe man vor, 5 Millionen Antigen-Tests für vulnerable Gruppen auf den Weg zu bringen.
Auf die Frage, ob der Föderalismus in der Krise an seine Grenzen stoße, reagierte Kretschmann eindeutig und betonte, dass man eben dadurch so schnell sei. Würde es der Bund machen, würde es aufgrund der Kommunikationswege schon mindestens einen Tag länger dauern.
Über ein anderes Thema müsse man sich künftig noch intensivere Gedanken machen – nämlich die Nutzung der Corona-App. Laut Kretschmann werden die Potenziale der App aufgrund rechtlicher Bedingungen nicht voll ausgeschöpft, dies müsse man prüfen.
Je nachdem wie sich die Zahlen in den kommenden zwei Wochen verhalten, müsse man die Situation neu bewerten. Um die Zahlen zumindest zum Stagnieren zu bringen, müsse jetzt jeder mithelfen, betont Kretschmann abschließend.