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Reutlingen

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Friedrich Merz zu Besuch beim CDU-Kreisverband

Wir stehen vor einem sogenannten Super-Wahljahr: Sechs Landtagswahlen und eine Bundestagswahl sollen 2021 stattfinden. Dementsprechend spannend wird daher natürlich auch die Wahl zum CDU-Parteivorsitz sein, hat dieser Kandidat doch gleichzeitig Chancen auf die Kanzlerkandidatur. Ein potentieller Kandidat für den CDU-Vorsitz besuchte am Donnerstagabend den CDU-Kreisverband in Reutlingen: Friedrich Merz.

Das letzte Mal war Friedrich Merz vor zwanzig Jahren in Reutlingen. Seinen Besuch kündigte der Politiker zur Freude des CDU-Kreisverbands Reutlingen relativ spontan an.

„Wir haben ja beim letzten Bundesparteitag Friedrich Merz mit Überzeugung unterstützt, deshalb freuen wir uns umso mehr, dass er nach 20 Jahren wieder nach Reutlingen kommt. Er ist damals ja als Fraktionsvorsitzender gekommen und jetzt wieder als Kandidat, um sich vorzustellen. Das wird auch für die Partei in Reutlingen und im Landkreis einen richtigen Push nochmal geben und die Leute mitnehmen, er ist ja ein begeisternder Redner", erklärt CDU-Fraktionsvorsitzende aus Reutlingen Gabriele Gaiser.

Im Hotel Fortuna sprach Friedrich Merz ausführlich über die Themen, die seiner Meinung nach für die CDU, aber auch für die komplette Politiklandschaft wichtige Aufgaben sein werden. Auf dem festen Fundament, das man gemeinsam erreicht habe, müssen man nun neue Antworten auf die Herausforderungen vor denen man jetzt stünde finden, so Merz.

„Da steht insbesondere das Thema Ökologie und Ökonomie an, da steht das Thema Globalisierung und Neugestaltung der Globalisierung an, da steht das Thema Digitalisierung und natürlich auch das Thema gesellschaftlicher Zusammenhalt an, bis hin zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf für junge Familien in diesem Land. Also Sie sehen, es ist ein großer Themenkatalog und das Ganze eingebettet in eine gute europäische Politik. Und dafür stehe ich auch, gerade auf Grundlage meiner politischen und beruflichen Erfahrungen in Deutschland, aber auch in Europa. Und dafür werde ich mich auch mit ganzer Kraft einsetzen", erklärt Merz im Interview.

Friedrich Merz als ausgewiesener Wirtschaftsexperte soll eben genau dieses Wissen nun auch in die Politik bringen. Für den Bundestagsabgeordneten Michael Donth ein echter Pluspunkt.

„Wir bekommen als Politiker oftmals den Vorwurf „Ihr macht ja nur Politik, ihr habt ja keine Ahnung von Wirtschaft, ihr wisst ja gar nicht wie es außerhalb der Politik zu geht". Und jetzt haben wir hier mal einen Bewerber, der beide Seiten kennt: er war ein erfolgreicher Fraktionsvorsitzender, ein Bundestagsabgeordneter, ein Politiker und er war auch erfolgreich in der Wirtschaft tätig", so Donth.

Merz saß bis Anfang des Jahres noch beim weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock im deutschen Aufsichtsrat. Im Februar gab er diesen Posten auf, um sich mehr politisch einzubringen und die CDU zu unterstützen. Seine Wirtschaftskompetenzen beziehen sich aber nicht nur auf Giganten wie BlackRock, auch die kleinen und mittleren Unternehmen würde er, laut Gabriele Gaiser, im Auge behalten.

Um den potentiellen neuen CDU-Vorsitzenden besser kennen zu lernen, hatten die CDU-Mitglieder noch Zeit, um eigene Fragen los zu werden. Die drei Delegierten aus Reutlingen, bestehend aus Donth, Gaiser und Hailfinger, werden dann, zusammen mit 998 weiteren Delegierten aus dem ganzen Land, am 4. Dezember 2020 beim Parteitag in Stuttgart ihren neuen Vorsitzenden wählen.

„Also ich denke, dass Laschet und Merz die besten Chancen haben. Es wird sicher sehr knapp wieder, so wie es beim letzten Mal zwischen Annegret Kramp-Karrenbauer und Friedrich Merz auch sehr knapp war und der zweite Wahlgang erst die Entscheidung gebracht hat. Von dem her glaube ich, dass es sehr sehr spannend wird und durchaus auch ein zweiter Wahlgang wieder möglich ist", erklärt der CDU-Kreisvorsitzende Manuel Hailfinger.

In der CDU selbst seien auch Themen wie die Frauenquote oder jüngere Mitglieder im Fokus. Dass es diesmal nur männliche Kandidaten gebe, findet der Bundestagsabgeordnete Michael Donth nicht verwerflich. Er betont, dass es jetzt ja zwei weibliche Parteivorsitzende gab, jetzt komme eben mal wieder ein Mann.

Ein Mann als Bundeskanzler – für die jüngere Generation tatsächlich etwas Neues in ihrem Land. Doch vor der Kanzlerfrage kommt erst einmal der Parteitag im Dezember – und hierfür werben momentan alle drei Kandidaten im Land.


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