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Reutlingen

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Älterwerden in dieser Zeit - Franz Müntefering stellt sein Buch "Unterwegs" vor

Franz Müntefering hat sich intensiv mit dem Thema "Älterwerden" befasst. In seinem Buch "Unterwegs" schreibt er nachdenklich über das alltägliche Leben im Älterwerden, über Mobilität, Gesundheit und Sterben, über Solidarität, Europa und unsere Demokratie und über die Frage, wie wir den künftigen Generationen die Welt hinterlassen. Sein Buch hat er jetzt in Reutlingen vorgestellt.

Franz Müntefering ist 79 Jahre alt. In seinen Augen reicht es nicht, die Tatsache wohlwollend zu akzeptieren, dass die Menschen aufgrund hervorragender medizinischer Möglichkeiten heute deutlich länger leben. Dem ehemaligen Vizekanzler und Bundesminister zufolge sollte sich jeder Gedanken machen, wie er das Alter erleben will und wie er sich darauf vorbereiten sollte. Es seien eben sehr viele, die älter werden. Und diese vielen Älteren hätten in der Gesellschaft auch ein eigenes Gewicht. Sie müssten Teil der Gesellschaft sein und sollten das auch sein. "Sie müssen soziale Kontakte haben. Sie müssen aber auch in der Gesellschaft aufgenommen sein und müssen mitwirken können. Sie brauchen Teilhabe und Teilnahme."

Es gehe aber nicht nur darum, dass die vielen älteren Menschen nicht vereinsamen, weil ihre Verwandten und Freunde beispielsweise zu weit weg leben. Auch müsse die Generationengerechtigkeit gesichert werden. "Wie können wir eigentlich bei einer veränderten Situation, wo die Relation, zwischen denen, die im Erwerbsleben sind und denen, die im Rentenalter sind, sich verschiebt – wie kann man dafür sorgen, dass die Renten auch für die Zukunft gesichert sind? Dass sie hoch genug sind? Und dass die Menschen da auch ordentlich leben können." Natürlich sei auch wichtig: Was passiert beim Pflegen? "Es wachsen weniger junge Menschen nach in die Pflegeberufe. Wer macht die Arbeit? Dienst Mensch am Mensch. Wer kann das eigentlich leisten? Und das wird in der Zukunft ja noch mehr sein."

Müntefering ist froh über das Alter, das er erreicht hat. Sicher habe das Älterwerden seine Macken, aber das sei normal. Solange der Kopf klar sei, müsse man sich um seine Gesundheit bemühen. Das mit dem Kopf, das habe auch etwas zu tun mit der Bewegung. "Bewegung der Beine ernährt das Gehirn. Weil wir viel über Demenz und solche Themen sprechen. Und da sind viele Menschen natürlich interessiert, was kann man eigentlich dafür tun? Es gibt nicht wirklich eine Garantie dagegen. Aber alle, die da forschen sagen: wir können euch eines raten: Bewegen, bewegen, bewegen."

„Unsere Generation", wie Franz Müntefering sagt, ist geprägt von Europa. Nach Ende des Krieges habe es eine klare Botschaft der europäischen Länder gegeben: Sie wollten im Frieden zusammen leben. "Europa ist eine Grundlage für unseren Wohlstand. Etwa 40 bis 50 Prozent all dessen, was wir produzieren und was wir verkaufen, geht in europäische Länder. Das heißt: Wir müssen sehen, der Wohlstand, den wir haben in Deutschland, hat auch ganz eng damit zu tun, dass wir mit den anderen europäischen Ländern eng zusammenarbeiten. Wenn man sich vorstellt, dass da wieder Grenzen entstehen und dass der Handel erschwert wird, dann ist das für alle Beteiligten sicher negativ."

Mit seinem Buch will Franz Müntefering die Leser inspirieren, über ihr eigenes Leben nachzudenken: Wohin die Reise gehen soll. Und wo gegebenenfalls Freunde und Kontakte sind, die im Alter helfen könnten. Das Buch „Unterwegs. Älterwerden in dieser Zeit" kostet 23 Euro.


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