Leben wie vor 2000 Jahren - Keltenfest im Römischen Freilichtmuseum
Der Flair von einstigem römischen-keltischen Leben ist im römischen Freilichtmuseum in Hechingen-Stein irgendwie immer präsent. Noch eindrucksvoller wurde das Leben der Keltenstämme aber am Wochenende zur Schau gestellt. Beim diesjährigen Keltenfest demonstrierten verschiedene Keltenstämme aus dem In- und Ausland, wie damals vor über 2000 Jahren gelebt und gefeiert wurde.
Melodische Klänge von der Harfe wehten über das Gelände des Freilichtmuseums. Keltische Krieger traten in Schaukämpfen gegeneinander an. Die anwesenden „Kelten" präsentierten den Besuchern, wie das Leben und die Kultur vor 2000 Jahren waren. Ein Schwerpunkt stellte laut dem Vorstand des Fördervereins, Gerd Schollian, das Handwerk dar. Man wisse ja, dass die Kelten eine sehr hohe Kultur gehabt hatten, mit Basteln, mit Goldherstellen, mit Bernstein und so weiter. Die verschiedenen Stände würden ihr persönliches Leben mitbringen. "Wir haben einen Goldschmied da, wir haben einen Schmied da. Das ist alles wirklich klasse gemacht hier."
Zu den verschiedenen Programmpunkten zählte auch eine keltische Modenschau, welche die unterschiedlichen Perioden in der Eisenzeit darstellen sollte. Am Abend konnten die Besucher Teil eines keltischen Rituals werden, wie es laut Wolf-Dietrich Herder, in Gestalt des Tiguriner-Anführers Divico, gewesen sein könnte. Die Kelten seien ein sehr gläubiges Volk gewesen. Es gab eine feste Ordnung. Sie waren landwirtschaftlich geprägt. Das gezeigte Ritual war eine Bitte an die Götter um gute Ernte. "Das schlimmste für einen Kelten war der Ausschluss von diesen Ritualen. Das war wie eine Verbannung aus der Gemeinschaft. Das war schlimmer als der Tod."
Immer mehr Gruppen kommen zu den zweijährlich stattfindenden Keltenfesten. Gerd Schollian begründet das mit dem schönen Ambiente zwischen römischen Ruinen. 2020 steht im Römischen Freilichtmuseum dann das nächste Römerfest an – ebenfalls im zweijährigen Rhythmus.