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Der Reutlinger evangelische Regionalbischof Prälat Dr. Christian Rose hat die Anschläge in Paris scharf verurteilt: "Es ist unendlich beschämend und traurig, dass Menschen im Namen ihres Gottes Angst und Schrecken verbreiten", sagte er bei einer Predigt am Sonntag, 15. November anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums der Evangelischen Versöhnungskirche in Calw-Heumaden.
„Wie ein Gericht, wie eine Hinrichtung war es, was da in Paris geschah", sagte der Prälat in seiner Auslegung eines Textes zum Weltgericht: „Es geschieht jeden Tag, an vielen Orten der Welt. Apokalyptische Szenen, die nur schwer auszuhalten sind. Vor allem nicht von denen, die um ihr nacktes Leben laufen. Weil Terroristen, ja, weil auch die staatliche Obrigkeit, die eigentlich für Recht und Ordnung sorgen sollte, das eigene Volk mit Terror und Bomben überzieht. Gericht auf Erden, statt Hilfe zum Leben: jetzt und hier, mitten unter uns, nicht im Mittelalter, sondern im 21. Jahrhundert."
Rose sagte weiter: "Und dann wünschen wir uns vielleicht doch ein gerechtes Gericht – vor allem für diejenigen, die für das Unrecht in der Welt verantwortlich sind. Gerechtes Gericht für diejenigen, die anderen die Lebensgrundlagen vorenthalten oder entziehen. Und die auf der Flucht sind, die sehnen sich danach, dass es welche gibt, die sie als Fremde aufnehmen, sie sättigen, tränken und kleiden."
Der Prälat rief dazu auf, den christlichen Leitgedanken der Versöhnung dem weltweiten Terror entgegenzuhalten. Mit dem Gedanken der Versöhnung wolle er „an all diejenigen denken, die auf so grausame Weise ihr meist junges Leben verloren haben. Und an deren Familien und Freunde, aber auch an all diejenigen, die mit Gewalt und Terror ihre tumben Ziele erreichen wollen." Dr. Rose zeigte sich überzeugt: „Terror und Gewalt dürfen nicht das letzte Worte haben." (ps)
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