Tatverdächtiger für BVB-Anschlag in Tübingen festgenommen - Offenbar keine Komplizen
Der dringend Tatverdächtige im Fall des Anschlags auf den BVB-Mannschaftsbus kam aus Freudenstadt. Das teilt das baden-württembergische Innenministerium mit. Polizeieinsätze gab es unter anderem in Tübingen, Rottenburg, Freudenstadt und Haiterbach. Der Deutschrusse wurde auf dem Weg zu seiner Tübinger Arbeitstelle verhaftet. Hinweise auf Komplizen habe man nicht, so die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe. Dennoch behalte man dies bei den Ermittlungen im Blick. Der Tatverdächtige hatte auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie gewettet und sich mit dem Anschlag offenbar bereichern wollen.
Die Ermittlungen des Bundeskriminalamts in Kooperation mit Spezialisten des Landeskriminalamts Baden-Württemberg führten zu einem 28-jährigen dringend Tatverdächtigen aus Freudenstadt. Am Freitag Morgen wurde er festgenommen. In vier baden-württembergischen Städten wurden Objekte durchsucht: Freudenstadt, Rottenburg, Tübingen und Haiterbach.
Momentan dauern einzelne Maßnahmen noch an. „Der Ermittlungserfolg ist für mich einerseits beruhigend, andererseits erschreckt mich, wenn sich der Tatverdacht erhärtet, die besonders verwerfliche kriminelle Energie mit der der Täter zu Werke ging - Geldgewinn auf Kosten einer Vielzahl von Menschenleben. Das ist perfide und abstoßend", so Innenminister Thomas Strobl.
Vor allem das Landeskriminalamt Baden-Württemberg, das Polizeipräsidium Einsatz und das Polizeipräsidium Reutlingen unterstützten die Aktion des Generalbundesanwalts und Bundeskriminalamts mit über 110 Ermittlern, Spezialisten und Einsatzkräften. Innenminister Strobl lobte besonders die gute Zusammenarbeit zwischen Bundeskriminalamt und Landeskriminalamt Baden-Württemberg.
Strobl erklärte: „Ich danke besonders den baden-württembergischen Ermittlern und Kriminaltechnikern, die auch über die Osterfeiertage unermüdlich die Ermittlungen tatkräftig unterstützten. Nach allem, was ich sehe, hat die Polizei Baden-Württemberg eine hervorragende Arbeit gemacht und maßgeblich zum Ermittlungserfolg beigetragen. Besonnene und kluge polizeiliche Arbeit zahlt sich aus.
Dafür sagen wir unserer Polizei Respekt und Dank!"
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Ralf Jäger, erklärte: „Die Festnahme ist eine gute Nachricht für den Fußball. Bei dem Anschlag ist nur wie durch ein Wunder kein Mensch getötet worden". Die Festnahme zeige zudem, wie wichtig es sei, in alle Richtungen zu ermitteln. „Das mutmaßliche Motiv ist verwerflich", so Jäger. „Der Mann wollte offenbar aus Habgier morden."