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Bauen, Wohnen, Leben im Dorf: Land fördert Stärkung der ländlichen Ortskerne mit 62 Millionen

Kleine abgelegene Gemeinden auf dem Land bereiten der Politik zunehmend Sorge: Denn grade viele Jüngere ziehen in die Stadt, weil dort wesentlich mehr geboten ist. Das liegt oft auch an den mangelnden Angeboten in den Ortskernen der Gemeinden. Läden, Treffpunkte, aber auch attraktiver Wohnraum sind oft Mangelware. Das Strukturförderprogramm ELR (Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum) soll dies ändern. Dafür gibt das Land 2017 62 Millionen aus - eine der höchsten Fördersummen seit Bestehen des Programms für die Rekordzahl von 1053 Projekten. Schwerpunkt ist in dieser Förderrunde das private Bauen und Sanieren.

Es kann wieder eingekauft werden, in der ländlichen 800 Einwohner-Gemeinde Kohlstetten auf der Schwäbischen Alb, im Landkreis Reutlingen. Dank dieses kleinen Ladens, der am 1. Februar 2014 eröffnet wurde. Ob Backwaren, Mehl, Maultaschen, Marmeladen oder Milchprodukte aus regionaler Produktion: die Grundversorgung der Kohlstetter ist nach Jahren wieder gesichert, durch den von 5 Bürgern gegründeten Trägerverein „Laden und Mehr" und das Engagement von mittlerweile 12 ehrenamtlicher Helfer.

Grundversorgung, Gaststätten, Arbeitsplätze und Wohnen - nach diesen Kriterien will das Land mit seiner neuen ELR-Förderrunde  2017  die Stärkung der Innenentwicklung ländlicher Gemeinden voranbringen.  2017 werden dafür 62 Millionen – 10 Millionen mehr als 2016 - für die Rekordzahl von 1053 Projekte gefördert: der diesjährige Schwerpunkt: Bau privaten Wohnraums.

Indem man den privaten Wohnbau aktiv fördere, animiere man "auch die Menschen, Wohnraum zu schaffen", so Hauk zumal man mit Blick auf die angespannte Situation in den Städten "in eine Wohnungsnotfalle" hinein laufe.

Gemeint ist hier der zunehmende Wohnraummangel in den Ballungsräumen. Attraktives, gefördertes, günstigeres Wohnen auf dem Land  könnte da  eine Alternative sein.  Dörfer könnten belebt und gleichzeitig die Flucht in die Städte  umkehrt werden.

Unterstützt werden deshalb 2017 766 Projekte aus dem Förderschwerpunkt privates Wohnen. 50 Prozent der Fördersumme fließt dort hin. Wer in den Innenräumen der ländlichen Gemeinden ein Gebäude saniert oder modernisiert, kann auf Unterstützung hoffen. Gefördert werden Projekte von Privaten, Kommunen Unternehmen und Vereinen. Eine zusätzliche Förderung erhalten Wohnbauprojekte, die dabei innovativ auf Holz setzen.

Insgesamt – so das Ziel – werde das Wohnen und Leben in den Ortskernen dann auch die oft beklagten neuen Einkaufszentren auf der grünen Wiese überflüssiger machen; und ebenso den Flächenfraß durch Neubaugebiete. Dazu müsse man in den Kommunen eine infrastrukturell ähnliche Qualität gewährleisten, wie sie in den Städten bestehe.

Konkret werden neben Wohnraumau, Gaststätten, Lebensmittelversorgung und Arbeitsplätze gefördert; beispielsweise über mittelständische Unternehmen, die sich erweitern wollen. Darüber hinaus weiter im Fokus:  Dorfgemeinschaftshäuser und Gemeinschaftseinrichtungen. Diese standen im Zentrum vorheriger Förderrunden. Aber auch dafür gebe es noch immer Anträge.

Für Kohlstetten und seine Bürger jedenfalls - da sind sich die Verantwortlichen einig – hat sich der Aufbau eines stundenweise geöffneten Dorfladens gelohnt. Dieser hat den gewünschten multiplizierenden Effekt,  auf den auch das Land immer abzielt:Immer mehr Menschen nutzen die Angebote des kleinen Ladens täglich. Dazu auch viele von außerhalb. Der Laden ist so  längst auch ein Ort der Begegnung. Er bringt neues Leben das dörfliche Zentrum.


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