Falsche Zahlen? Hofreiter kritisiert Strobls Abschiebevorstoß
Der Vorsitzende der grünen Bundestagsfraktion, Anton Hofreiter, hat scharfe Kritik am baden-württembergischen Innenminister Thomas Strobl geübt. Mit seiner Aussage, dass es in Deutschland eine halbe Millionen abschiebepflichtige Asylbewerber gebe, führe dieser die Öffentlichkeit in die Irre. 80 Prozent dieser Menschen hielten sich rechtmäßig in Deutschland auf, so Hofreiter zu der Zeitung Reutlinger General-Anzeiger (Montagausgabe) . Vielmehr sei von 100 000 abgelehnten Asylbewerbern auszugehen.
Strobl hatte seine Zahl auf die Verhältnisse in 2017 bezogen, weil das Bundesamt für Migration jetzt schneller Fälle abarbeite, so Strobl im Interview mit unserem Sender am Sonntag.
Aus Hofreiters Sicht brauche es hingegen für die abgelehnten Fälle vor allem eine Rückkehr-Politik, die auf Freiwilligkeit setze. Hofreiter übte zudem generell Kritik an der von Strobl initiierten Verschärfung der Flüchtlingspolitik.
Eine vom Ministerpräsident Winfried Kretschmann ins Spiel gebrachte schwarz-grüne Koalition im Bund bezeichnete Hofreiter wegen der CSU als Mit-Koalitionspartner „als schwierig". Hofreiter selbst hatte mehrfach Position für eine rot-rot-grüne Koalition bezogen.
